Dellwarzen behandeln
Dellwarzen, auch als Mollusken, Schwimmbadwarzen oder „Wasserwarzen“ bekannt, sind relativ harmlos. Sie verursachen nur selten Beschwerden, etwa leichten Juckreiz, und pflegen von alleine wieder abzuheilen.
Dabei lassen sie sich in einigen Fällen leider reichlich Zeit.
Dellwarzen sind hochansteckend. Sie ähneln tatsächlich kleinen, hautfarbenen oder rötlichen Veruccae (gewöhnlichen Warzen) oder Bläschen mit einer Vertiefung oder Delle in der Mitte. Daher auch die Bezeichnung „Dellwarze“.
Ihre Größe variiert zwischen der eines Stecknadelkopfes und der einer Erbse.
Die Bläschen sind mit einer milchigen bis gelblichen Flüssigkeit gefüllt. Diese Substanz enthält die aktiven Viren. Werden die Bläschen aufgekratzt oder unsachgemäß geöffnet, verbreiten sich die Viren.
Türklinken, Geländer, Handtücher, Oberflächen von Schwimmbecken oder Duschen, Leib- oder Bettwäsche, direkter Hautkontakt: Überall kann eine Kontakt- oder Schmierinfektion stattfinden.
Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei Wochen und sechs Monaten, so dass sich oft der Ort und die Gelegenheit der Ansteckung nicht mehr zurückverfolgen lassen.
Auslöser ist ein Virus, der mit den Pockenviren verwandt ist, Molluscum contagiosum.
Anders als die Vielzahl der Humanen Papilloma-Viren, die für die verschiedenen Arten von Verruccae, echte Warzen, verantwortlich sind, schlummert er auch nicht ewig im Körper der Infizierten weiter, um bei jeder Gelegenheit (etwa jeder Lücke im Immunsystem) wieder auszubrechen. Molluscum contagiosum lässt sich tatsächlich ein für alle Mal besiegen.
Was tun gegen Dellwarzen? Eine ganze Reihe von Gegenmaßnahmen steht zur Wahl. Allerdings greifen nicht alle Methoden bei jedem Patienten gleich gut.
Wenige Risikogruppen müssen im Falle einer Dellwarzen-Infektion mit Rückschlägen rechnen. Dazu zählen beispielsweise Patienten, die HIV-positiv sind.
Auch Menschen, die mit speziellen Medikamenten ihr eigenes Immunsystem unterdrücken müssen (Immunsuppressiva), gehören dazu: Betroffen sind beispielsweise Patienten mit Autoimmunerkrankungen wie Rheuma.
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Behandlung von Dellwarzen
Weil die Dellwarzen hoch ansteckend sind und sich zuweilen viel Zeit lassen, bis sie von selbst abheilen, ist ein Eingreifen sinnvoll. Zwischen sechs Monaten und zwei Jahre können zwischen dem Ausbruch der Infektion und dem Verschwinden vergehen, wenn die Patienten nichts unternehmen.
Dellwarzen im Gesicht und an den Händen sehen unschön aus. Sie stellen eine starke Beeinträchtigung dar und belasten die Betroffenen vor allem psychisch.
Infizierte Erwachsene haben ein weiteres Problem: Im Genitalbereich werden die Mollusken häufig recht groß, jucken und entzünden sich obendrein. Sexualkontakte werden aufgrund der ständigen gegenseitigen Ansteckungsgefahr problematisch.
Bei Kindern sorgt das eigene, sich stetig entwickelnde Immunsystem oft für eine Spontanheilung. Doch so lange die Dellwarzen akut erkennbar sind, stecken sie ihre Spiel- oder Schulkameraden unweigerlich an.
Besonders gefährdet sind Kinder mit Neurodermitis oder Schuppenflechte (Psoriasis): Die trockene, von Ekzemen und Rissen geplagte Haut ist den Erregern von Hautinfektionen schutzlos ausgeliefert.
Hier ist es besonders wichtig, schnell die richtige Behandlung gegen die Dellwarzen zu finden und zugleich vor allem den Juckreiz zu lindern:
Die betroffenen Kinder kratzen sich wegen der Ekzeme extrem häufig. Verletzen sie dabei bestehende Dellwarzen, verteilen sie die Viren überall auf der eigenen Haut und in ihrer Umgebung.
Spezialcreme mit Harnstoff (Urea) beispielsweise hilft gegen extrem trockene Haut und lindert den Juckreiz bei Neurodermitis oder Psoriasis. Konsequente Pflege ist zugleich eine gute Vorbeugung gegen die Dellwarzen-Infektion wie gegen die Entstehung neuer Ekzeme.
Normalerweise ist die Inkubationszeit zwischen der Infektion mit Molluscum contagiosum und dem Ausbruch der Dellwarzen-Bläschen recht lang. Doch spätestens wenn eine ganze Kindergartengruppe oder Schulklasse gleichzeitig betroffen ist, sollten Eltern und Erzieher geschlossen vorgehen und auf eine Behandlung aller Kinder und die Desinfektion aller gemeinsam genutzten Räume oder Gegenstände dringen.
Vorsicht, nicht alle handelsüblichen Desinfektionsmittel setzen sich auch gegen Viren durch!
Verschiedene Therapie-Möglichkeiten
Was hilft bei der Behandlung von Dellwarzen? Diese Therapie-Wege gibt es:
- Salben, Cremes, Tinkturen und Hausmittel zur äußeren Anwendung.
- Mittel zur Vereisung (Kryotherapie): Warzen-Behandlungssets, auch speziell für Kinder, sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich
- „Chirurgische“ Entfernung der Dellwarzen durch Ausschaben (Kürettage) oder Ausdrücken mit einer Pinzette
- Laserbehandlung
Welche Form Behandlung gewählt wird, hängt immer auch vom Patienten selbst ab, sowie von der Anzahl, Lage und Größe der Dellwarzen.
Am effektivsten dürfte stets eine kombinierte Therapie sein: Beispielsweise eine Kürettage oder mehrere Laser-Sitzungen begleitet von einer Behandlung mit Salben, Cremes oder Tinkturen.
Geöffnete Dellwarzen können abheilen, verbleibende aktive Viren werden zuverlässig abgetötet.
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Die chirurgische Entfernung von Dellwarzen
Mit Hilfe einer Ringkürette oder eines scharfen chirurgischen Löffels werden die Dellwarzen mechanisch abgetragen. Wahlweise kann der Hautarzt sie auch mit einer Kanüle anritzen und mit einer Pinzette ausdrücken.
Nach entsprechender Anleitung und mit den passenden Instrumenten dürfen Eltern die Dellwarzen zu Hause selbst ausdrücken oder abschaben, wenn sie sich das zutrauen.
Eine gründliche Desinfektion ist bei diesem Vorgehen entscheidend, um einen erneuten Ausbruch oder weitere Ansteckung zu vermeiden.
Die verbliebenden kleinen Wunden in der Haut verheilen problemlos. Ergänzt wird der winzige Eingriff durch die Anwendung einer Salbe auf Basis natürlicher, pflanzlicher Inhaltsstoffe, die die Viren blockieren.
Parallel dazu ist es entscheidend, das Immunsystem gezielt zu stärken. Eine gesunde Lebensweise mit vitaminreichen Nahrungsmitteln, viel frischer Luft und Bewegung trägt dazu bei.
Was tun bei Dellwarzen im Genitalbereich? Hier hilft nur die chirurgische Entfernung beim Facharzt. Anschließend folgt eine nachhaltige Behandlung der befallenen Hautareale mit antiviralen Mitteln.
Dazu kommt eine gründliche Desinfektion von Bett- und Leibwäsche. Selbstverständlich ist es ein Gebot der Fairness gegenüber dem Partner, Intimkontakte einzuschränken, bis die Dellwarzen vollständig abgeheilt sind.
Kaliumhydroxid, Salizylsäure, Vitamin-A-Säure-Lösung
Bewährt in der Behandlung von Warzen und Dellwarzen sind Salben, Pflaster oder Stifte mit den Inhaltsstoffen Salicylat- oder Vitamin-A-Säure-Lösung. Speziell gegen Dellwarzen hilft Kaliumhydroxid.
Die sanfteste Lösung gegen Dellwarzen sind Salizylsäure-Pflaster.
Allen drei Mitteln gemeinsam ist, dass sie die Heilung der Hautveränderung durch eine künstlich provozierte Entzündung in Gang bringen. Im besten Fall folgt das Austrocknen der Dellwarzen nach wenigen Tagen oder Wochen.
Allerdings bekämpfen diese Präparate nicht die aktiven Viren, sie wirken nur auf die befallenen Hautzellen ein.
Schneller und effektiver ist die Kürettage, die chirurgische Entfernung der Dellwarzen.
Vereisung mit Flüssig-Stickstoff oder Laser
Vereisen (Kryotherapie) und Laser werden hier zusammengefasst, denn in beiden Fällen werden die von den Mollusken-Viren befallenen Hautzellen „verbrannt“ und damit zugleich die Viren bekämpft.
Mit Hilfe von Flüssigstickstoff-Sets aus der Apotheke können Patienten die Dellwarzen selbst vereisen – zu Hause und so oft wie nötig. An der Stelle der Anwendung entsteht eine Art Brandblase.
Das Austrocknen der Blase bedeutet zugleich das Abheilen der Dellwarze.
Die geeigneten Laser zur Warzenbehandlung stehen nur in bestimmten spezialisierten Hautarzt-Praxen zur Verfügung. Die Behandlung wird im Regelfall nicht von den Krankenkassen bezahlt.
Sie muss mehrfach wiederholt werden und ist für die Patienten relativ teuer. Nicht immer lassen sich die Dellwarzen auf diesem Weg wirklich nachhaltig bekämpfen.
Kryotherapie wie Laserbehandlung sind nicht geeignet bei
- Großflächiger Besiedelung der Haut mit Dellwarzen
- Dellwarzen im Genitalbereich oder in der Nähe von Augen und Schleimhäuten
- Kleinkindern.
Globuli: Homöopathische Heilmittel
Die Wirksamkeit der Homöopathie bei der Bekämpfung von Dellwarzen wird durch zahlreiche Erfahrungsberichte bestätigt. Homöopathische Mittel müssen immer individuell angepasst werden – andernfalls stellt sich keine heilende Wirkung ein.
Denn man behandelt damit nie ein Symptom, sondern immer den Allgemeinzustand des Patienten. Nur ein sehr versierter Praktiker ist in der Lage, bei den hochansteckenden Dellwarzen das Richtige auszuwählen.
Auch die Dosierung und das Bestimmen der richtigen Potenz (Verdünnungsgrad) erfordern Erfahrung.
Erfahrungsgemäß helfen die folgenden Globuli gegen Dellwarzen:
- Ahuja Occidentalise
- Vaccinotoxinum
- Cinnabaris
- Dulcamara
- Causticum
- Acidum nitricum
- Calendula
- Myristica sebifera
Diese Mittel aus dem Katalog der Homöopathie sind nur Beispiele. Sie können als Globuli, Tabletten, Tinktur oder als Bestandteile homöopathischer Heilsalben eingesetzt werden.
Ob als „Urtinktur“ oder verdünnt (der jeweilige Verdünnungsgrad wird als Potenz bezeichnet) ist wiederum Sache des Ermessens eines erfahrenen Heilpraktikers.
Die übliche Dosierung bei der Potenz D6 oder D12 liegt bei einer dreimal täglichen Gabe von je fünf Globuli. Eine abweichende Dosierung erfordern Urtinkturen, höhere Potenzen (C6) oder die Behandlung von Babys und Kleinkindern.
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Schüssler Salze
Positive Erfahrungen zur Anwendung von Schüssler Salzen bei Dellwarzen liegen vor. Ihre Wirkung von Schüssler Salzen beruht vermutlich darauf, dass sie das körpereigene Immunsystem anregen.
Die Schüssler Salze können entweder in Tablettenform eingenommen oder als Salbe auf befallene Haut aufgetragen werden.
Die einzelnen Schüssler Salze sind durchnummeriert.
Gegen die Dellwarzen helfen beispielsweise die Schüssler Salze Nr. 4 Kalium Chloratum und Nr. 10, Natrium Sulfuricum oder Nr. 11, Silicea.
Wie bei homöopathischen Zubereitungen ist auch hier ein erfahrener Heilpraktiker oder Kinderarzt mit Zusatzausbildung zu Rate zu ziehen.
Die Auswahl der richtige Schüssler Salze ist ähnlich komplex wie das Finden des optimalen Mittels in der Homöopathie.
Thuja Tinktur
Thuja occidentalis oder Lebensbaum ist der Grundstoff von Thuja Tinktur.
(Tinktur ist ein flüssiger Extrakt der wirksamen Inhaltsstoffe von Heilpflanzen, meist auf alkoholischer Basis) Ausschlaggebend für die Wirkung von Thuja-Zubereitungen sind Monoterpene, die Abbaustoffe ätherischer Öle.
Thujon ist hier vorherrschend. Wird es unverdünnt in größerer Menge eingenommen, ist es giftig (toxisch).
Bei der Thuja Tinktur handelt es sich um ein altes Naturheilmittel gegen verschiedenste Arten von Warzen, unter anderem auch die Dellwarze: Die antiviralen Eigenschaften der Thuja sind nachgewiesen.
In homöopathischer Zubereitung, vielfach potenziert (verdünnt) und als Globuli kann Thuja bei Kindern ohne Bedenken eingesetzt werden.
In reiner oder nur schwach verdünnter Form dagegen eignet sich dieses Mittel nur zur Warzenbehandlung bei Erwachsenen. Die Tinktur selbst enthält Alkohol (Ethanol).
Auch einige wirksame Salben enthalten als einen Wirkstoff Thuja-Extrakt.
Ähnlich wie Teebaum-Öl ist in Einzelfällen eine allergische Hautreaktion möglich – dann darf die Thuja Tinktur oder Thuja-Salbe nicht weiter angewendet werden.
Teebaumöl
Die Wirksamkeit von Teebaumöl gegen Bakterien, Pilze und Viren ist dokumentiert. Ausschlaggebend dafür sind die Abbauprodukte der ätherischen Öle, die Terpene.
Diese allerdings lösen bei einigen Patienten allergische Reaktionen aus: Vor der Anwendung von Teebaumöl bei verschiedensten Hauterkrankungen ist es also sinnvoll, zuerst mit einem winzigen Tupfer über Nacht auf Empfindlichkeit zu testen.
Um Dellwarzen zu behandeln, muss jede einzelne Dellwarze täglich mindestens zweimal mit Hilfe eines Wattestäbchens mit dem Teebaumöl betupft werden. Abkleben mit einem Pflaster ist empfehlenswert.
Bei flächig auftretenden Dellwarzen ist ein Verband sinnvoll. Diese Prozedur erfordert viel Konsequenz und Geduld.
Schöllkraut-Zubereitungen
Eine weitere naturheilkundliche Lösung gegen Dellwarzen: Schöllkraut (botanisch Chelidonium majus). Die enthaltenen Alkaloide wirken toxisch, wenn zu viel von der Substanz eingenommen oder auf die Haut aufgetragen wird.
Das Abkleben der behandelten Dellwarzen mit einem kleinen Pflaster hält die Wirkstoffe auf der Haut fest. Belegt sind die antiviralen Eigenschaften und die Fähigkeit, die Zellteilung zu hemmen.
Schöllkraut gegen Warzen ist als Salbe oder Tinktur im Handel erhältlich. Tinkturen sind Extrakte (Auszüge) der biologisch wirksamen Bestandteile einer Heilpflanze: Extraktionsmittel sind im Regelfall Wasser oder Ethanol (Alkohol).
Ähnlich wie beim Teebaumöl gilt auch für die Schöllkraut-Zubereitung: Erst die konsequente und geduldige Anwendung bringt den Erfolg. Bei Schwangeren, stillenden Müttern und Kleinkindern muss auf die Anwendung von Schöllkraut vorsichtshalber verzichtet werden.
Dellwarzen bei Kindern behandeln
Bei Kindern ist eine Kombinationsbehandlung von Dellwarzen zielführend: Die chirurgische Behandlung wird durch die Anwendung antiviraler Mittel direkt auf der Haut vervollständigt.
Besonders im Anfangsstadium oder sind auch homöopathische Mittel gegen die Infektion mit Molluscum contagiosum vielversprechend.
Vereisen, die Anwendung von Vitamin-A-Säure-Lösung oder Lasern werden von vielen Kindern trotz schmerzstillender Salbe als unangenehm empfunden. Auch besteht das Risiko, dass kleine Narben zurückbleiben.
Im Gesicht, besonders in der Nähe von Schleimhäuten und Augen ist ohnehin das Eingreifen des Hautarztes zu empfehlen.
Vorbeugend und hautschützend wirkt Zinksalbe womöglich auch gegen Viren wie die Auslöser der Dellwarzen. In den meisten Haushalten mit Kleinkindern ist stets Zinksalbe zur Hand, meist um wunde Windelpopos zu vermeiden.
Zur Behandlung bereits bestehender Dellwarzen genügt die Salbe allein jedoch nicht.
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